Presse 22.07.2013

Walk & Talk mit Dr. Heinrich Kolb, MdB: Energiewende mit Vernunft

Bericht über eine Besichtigung der WKA-Baustellen am Geisberg am Samstag, 20.07.2013 –

Zu einer Begehung der anderen Art hatten FDP-Kreisverband Odenwaldkreis und FDP-Ortsverband Michelstadt-Erbach nach Elsbach eingeladen, um gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Heinrich Kolb die WKA-Baustellen (zur Zeit werden dort fünf WKA errichtet) zu besichtigen.

Ziel war es, sich einen persönlichen, nachdrücklichen Eindruck von der Zerstörung des Waldes durch großflächige Rodungen und der nachhaltigen Verdichtung des Bodens durch den Einsatzes schwersten Baugerätes zu machen. Projektierer und Betreibern versuchen zwar, das Ausmaß der Landschaftszerstörung schönzurechnen und zu verharmlosen, kommen aber um den Tatbestand nicht herum, dass Windrad-Errichtung und Natur- bzw. Landschaftsschutz unvereinbare Gegensätze sind.

Die Gruppe beschäftigte sich auch mit der Angabe auf den Bauschildern, wonach ein einziges der Windräder auf dem Geisberg 1.250 Haushalte mit Strom versorgen würde. Tatsächlich kann wegen der Unstetigkeit von Wind kein einziger Haushalt dauerhaft versorgt werden – ohne entsprechende Netzkapazitäten und ohne die notwendige Speichertechnologie.
Von dem prognostizierten Jahresenergieertrag muss die Strommenge abgezogen werden, die zu Tageszeiten erzeugt wird, an denen der Haushalt sie nicht brauchen kann. In diesem Fall wird der von Windrädern erzeugte überflüssige Strom auch ins Ausland verschenkt. Beziehungsweise es muss den ausländischen Abnehmern sogar noch eine Prämie gezahlt werden, damit sie ihn überhaupt abnehmen. Die Differenz zu den erhöhten Einspeisekosten, die von den Betreibern der Anlagen kassiert werden, tragen die privaten Verbraucher über ihre Stromrechnung – eine Absurdität als Folge der im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorgeschreibenen Zwangsabnahme des Windrad-Stroms.

Alternativ kommt es aber auch häufig genug vor, dass etwa an kalten, trüben Wintertagen die Windräder still stehen und Photovoltaik-Anlagen nutzlos sind. Dann müssen fossile Kraftwerke herhalten, die sogenannten Schattenkraftwerke, um als Reserve einzuspringen. Das ist eine immens teure Doppelstruktur.

Der Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes, Moritz Promny, und der Vorsitzende des Ortsverbandes Erbach-Michelstadt, Dr. Alwin Weber, verdeutlichten die Position der FDP:

„Die derzeitigen Fehlentwicklungen sind eine Folge des planwirtschaftlichen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Was durch das EEG geschieht, ist ökonomischer und ökologischer Unsinn, der die Strompreise nach oben treibt – es gehört daher grundlegend reformiert.“
Bundestagsabgeordneter Dr. Heinrich Kolb, der auch hessischer FDP-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl im September 2013 ist, unterstützte nachdrücklich diese Position.

„Wir müssen in der Energiepolitik weg von der Planwirtschaft und hin zur verbraucherfreundlichen Marktwirtschaft. Am besten mit einem Mengenmodell“,
so Dr. Kolb. Weiter erklärte der Freidemokrat Dr. Kolb: „Die Energieversorger werden danach verpflichtet, einen bestimmten Stromanteil aus erneuerbaren Energiequellen anzubieten. Aus welcher Region und aus welcher Quelle der Strom kommt, entscheidet dann der Markt. Damit fallen dann auch die Abnahme- und Preisgarantien für die Betreiber der Anlagen weg. Die Preistreiberei durch die EEG-Umlage wäre beendet.“ Abschliesend betonte Dr. Kolb: „Und bis dahin sollten ab sofort keine neuen Subventionsanlagen mehr ans Netz gelassen werden.“