Presse 07.02.2013

Keine Windkraftanlagen im Michelstädter Stadtwald

Zu Jahresbeginn positioniert sich Michelstadts FDP in der Frage nach Windkraftanlagen auf Michelstädter Stadtgebiet. „Die FDP Michelstadt lehnt Windkraftanlagen auf der Gemarkung des Michelstädter Stadtwalds und in der windschwachen und schönen Hügellandschaft des Odenwaldes nach wie vor klar ab“, berichtet Alwin Weber, Vorsitzender der Liberalen aus der vergangenen Sitzung des Michelstädter FDP-Vorstands.

„Der Vorstand hat auf seiner Sitzung mit einstimmigem Votum die Position bekräftigt, die wir bereits im letzten Kommunalwahlkampf vertreten haben. Die unverfälschte natürlich wertvolle Odenwälder Naturlandschaft darf nicht bloß zum Objekt energiewirtschaftlicher Ausbeutung werden. Denn auch die erhoffte Ausbeute wird den verschuldeten Stadthaushalt insgesamt nicht retten. Michelstadt sollte nicht kurzfristig dem schnellen Geld hinterher laufen, sondern langfristig ihrer Verantwortung als Eigentümerin gerecht werden und dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Die Rodung des für unsere Region charakteristischen Baumbestands für die Errichtung von Windkraftanlagen (und von bislang nicht berücksichtigter erforderlicher Netzinfrastruktur) halten wir daher unter Gesamtabwägung aller Aspekte für falsch“, führt Weber aus.

Die Auswirkungen auf das kulturhistorisch gewachsene Landschaftsbild unserer Mittelgebirgsregion, die Natur und die gravierenden Schäden für den Stadtwald stünden bei diesem Vorhaben nicht in angemessenem Verhältnis zum dort durch Windenergie angeblich zu erzielenden Nutzen für die Allgemeinheit.

Michelstadt verliere an Attraktivität für die Bewohner selbst und für Touristen. Außerdem zeige die Erfahrung aus anderen Kommunen, dass als Auswirkung von Windkraftanlagen eine erhebliche Wertminderung der Michelstädter Grundstücke drohe, die aufgrund ihrer Blickbeziehung, oder aufgrund von Beeinträchtigungen durch Lärm oder Infraschall künftig unter den Windkrafträdern zu leiden hätten. „Das wird die FDP nicht mitverantworten“, sagte Weber.

Was den Ausbau alternativer Energien angeht, sei mit den Stimmen der Liberalen in den vergangenen Jahren einiges in Michelstadt befürwortet worden: „Etwa haben wir die Bestrebungen unterstützt, die bei den städtischen Gebäuden schon früh die Umstellung auf moderne Holzhackschnitzel-Heizungen zum Ziel hatten.“

Der in der Vergangenheit vereinzelt geäußerte Vorwurf, die FDP wolle alternative Energien aus Prinzip verhindern, sei in Anbetracht dieser Tatsache „durchschaubare Polemik und geradezu absurd“. Die Odenwälder FDP kritisiere vielmehr das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) bei diesem Thema im Einklang mit der Bundespartei, da es in der derzeitigen Fassung Nutzen privatisiere und Lasten sozialisiere.

Jedenfalls gehe es bei jedem kommunalen Projekt darum, das Für und Wider sachlich in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. „Bei der großen Frage nach der Energieversorgung von morgen sind wir Liberale für alternative Energieerzeugung, die seriös durchdacht, langfristig auf das Wohl der Allgemeinheit ausgerichtet ist und ohne dauernde Subventionen auskommt“, betont Weber abschließend.