Presse 09.03.2012

Kübler-Kandidatur ist „keine gute Nachricht“

Die Aussage von Landrat Dietrich Kübler (62), der zur Halbzeit seiner ersten Amtsperiode bekannt hat, über eine erneute Kandidatur in drei Jahren nachzudenken, ist bei der FDP im Odenwaldkreis auf Kritik gestoßen. Bei einer Sitzung der Kreistagsfraktion nannte deren Vorsitzender Moritz Promny eine erneute Kandidatur Küblers „keine gute Nachricht für die Odenwälder Bevölkerung“. Diese habe jedoch die Möglichkeit, mit ihren Wählerstimmen eine zweite Amtsperiode zu verhindern.

Vor allem in Sachen Winkraftpolitik stellt FDP-Politiker Promny dem Landrat ein schlechtes Zeugnis aus. Der Liberale erinnerte an Äußerungen des ÜWG-Politikers Kübler, der sich vor der Landratswahl 2009 noch als „Gegner der Windkraft im Odenwald“ bezeichnet und zu Recht befürchtet hat, die touristische Attraktivität könne darunter leiden.
Nach der Wahl habe Kübler aber dann eine Planung in Gang gesetzt, die Platz für mehr als 200 Windräder im Odenwald schaffe, und werbe dafür sogar als Landrat in Anzeigen. Mit dieser Planung, bei der absehbar sei, dass sie den Kreis bis zu einer halben Million Euro kosten könne, habe Kübler zugleich den ohnehin überschuldeten Odenwaldkreis in ein finanzielles Abenteuer gestürzt.

Andere wichtige Themen, etwa eine aktive Wirtschaftsförderung und ein innovatives, zielgerichtetes Standortmarketing sowie Schritte gegen die schlechte Verkehrsanbindung, die den Verlust von Arbeitsplätzen bedeutet habe und die Schaffung neuer Jobs beeinträchtige, seien dagegen völlig in den Hintergrund getreten, kritisierte Promny.
Kübler ernte lediglich die Früchte der Arbeit des früheren Landrats Horst Schnur (SPD) und habe keine eigene Vision für eine zukunftsorientierte Politik, sagte Promny.

Ähnlich äußerte sich auch der FDP-Kreistagsabgeordnete Joachim Eichner zu Küblers Überlegungen: „Die Frage, warum er noch einmal Landrat werden will, bleibt (…) ganz und gar unbeantwortet, denn noch nie gab es einen so verschuldeten Haushalt des Odenwaldkreises wie unter Landrat Dietrich Kübler.“