Presse 26.08.2008
Mehr Schub für SchuB!
„Mehr Schub für SchuB“ fordert der Liberale Mittelstand Hessen nach einer Sitzung seines Landesvorstands. Gabriele Müller aus Brombachtal, Landes- und stellvertretende Bundesvorsitzende, übt scharfe Kritik an der „zögerlichen bis völlig passiven Haltung der Fraktionen im Hessischen Landtag“. SchuB müsse dringend auf alle hessischen Hauptschulen ausgedehnt werden. Schon im November 2007 habe die damalige hessische Kultusministerin Karin Wolff die Ausweitung des Programms auf alle Hauptschüler angekündigt. Dieses Versprechen sei noch immer nicht eingelöst. Gabriele Müller fragt: „Was tut der geschäftsführende Kultusminister Jürgen Banzer, um Hauptschülern bessere Berufsperspektiven zu geben? Wo bleiben die Initiativen der Fraktionen im Hessischen Landtag, damit SchuB endlich zum Regelfall in allen Hauptschulen wird?“ Die Diskussion über G8 und G9 sei wichtig. Darüber dürften aber die Hauptschüler nicht vergessen werden. Der hessische Mittelstand sei dringend auf qualifizierten Nachwuchs mit praktischen Fähigkeiten angewiesen. „Wir haben ein Problem und wir kennen die Lösung, aber es geschieht zu wenig, sie zu realisieren“.
Das Programm „Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb“ (SchuB), biete Hauptschülern, die ansonsten auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zumeist fast chancenlos seien, die Verzahnung mit der betrieblichen Wirklichkeit. Es habe sich überall, wo es bisher umgesetzt werde, hervorragend bewährt. Wichtigste Erfolge seien, dass Hauptschüler einen qualifizierten Schulabschluss erreichen, schon als Schüler mit der betrieblichen Praxis vertraut gemacht werden und die Ausbildungsquote erheblich besser sei als ohne das SchuB-Programm. SchuB helfe nicht nur den betroffenen Schülern, sondern ebenso den Ausbildungsbetrieben, nicht zuletzt aber den öffentlichen Finanzen. Denn „jeder Euro, der in SchuB investiert wird, erspart viele Euro, die ansonsten für Sozialleistungen ausgegeben werden müssten, die für junge Menschen ohne Hauptschulabschluss, ohne Ausbildung und ohne Arbeitsplatz aufgewendet werden müssen“.
Der Liberale Mittelstand Hessen will sich künftig verstärkt um die Verknüpfung von schulischer Ausbildung und Mittelstand kümmern. Unter Leitung der stellvertretenden Landesvorsitzenden Roland von Hunnius (ehemaliger MdL und damals für den Odenwald zuständig) und Franz Gerd Richarz wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die entsprechende Vorschläge entwickelt. Eines steht für sie schon heute fest: Damit, die Hauptschulen aufzugeben, würde kein einziges Problem gelöst, sondern nur neue Probleme geschaffen.
Information Liberaler Mittelstand:
Der Liberale Mittelstand ist ein Zusammenschluss von mittelständischen Unternehmern, Handwerkern, Freiberuflern und mittelständischen Angestellten. Er will dem Mittelstand eine Stimme geben, fühlt sich liberalem Gedankengut verpflichtet, ist aber parteipolitisch unabhängig. Der Bundesverband Liberaler Mittelstand e.V. gliedert sich in Landesverbände, einer davon ist der Liberale Mittelstand Hessen e.V.
www.liberaler-mittelstand-hessen.de
Information SchuB („Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb“):
Das Programm richtet sich an Schüler in Abschlussklassen von Hauptschulen. Aufgenommen werden Schüler, deren Stärken, Kompetenzen und Arbeitshaltung besonders gefördert werden müssen. Diese Schüler haben wegen erheblicher Lern- und Leistungsrückstände voraussichtlich keine Chance, in den Regelklassen den Hauptschulabschluss zu erreichen.
Mit individuellen Förderplänen, „Praxismodulen“, die an Betrieben absolviert werden, und sozialpädagogischer Begleitung werden die jungen Menschen zum Hauptschulabschluss geführt und erwerben wichtige Schlüsselqualifikationen für die berufliche Ausbildung und Praxis.