Presse 12.12.2008
FDP-Ortsverband fordert neues Denken für Erbach
Alle Jahre wieder – so könnte man es beginnen, aber es geht nicht um Weihnachten, nein, es geht um den Haushalt 2009.
Auch wenn dieser in der Einbringung nicht negativ erscheint, so schlägt man bei genauer Betrachtung der Hintergründe die Hände vors Gesicht.
Wie jedes Jahr nimmt man Einnahmen und gibt diese für Prestigeobjekte aus, ganz so, als hätte man in den vergangenen Jahren nicht Millionen von Schulden angehäuft. Ganz so, als hätte man nicht dringendste Erhaltungsinvestitionen in der Infrastruktur zu tätigen und ganz so, als würden nicht weitere Millionenschulden in den Baugebieten Erbach Ost und Gräßig auf uns warten.
Nur wenige Gedanken werden an echte Einsparungen durch die Behebung von Strukturproblemen verschwendet. Vorschläge schiebt man auf die lange Bank, wo man sie auch gerne schnell vergisst. Verbesserungen, wie für die Fusion von Erbach und Michelstadt vorgesehen, verlaufen im Sand. Wo einst Euphorie beflügelte, findet man nur noch zögerliches Handeln. Die Bauhofzusammenlegung sollte schon im Frühjahr als Konzept präsentiert werden, Ergebnis – Fehlanzeige. Ein gemeinsames Standesamt – alles zu schwierig, zu kompliziert, und, und, und….
Die FDP hat einige Ideen, Anträge und Anstöße präsentiert, Bewegung konnte man jedoch weder bei den anderen politischen Gruppierungen noch in der Verwaltung erreichen. Da werden schöne, populistische Anträge für viel Geld bevorzugt – wohlwissend, dass hierfür kein Geld vorhanden ist, bzw. für dringendere, aber nicht so publikumswirksame Projekte benötigt würde – so, wie man es schon immer gemacht hat.
Doch wer zahlt die Zeche? Es sind nicht wir, es sind unsere Kinder. Das Motto zählt – nach uns die Sintflut!
Es sind unsere Kinder, die ja dann auch noch für unsere Rente zahlen sollen. Und hier ergeben die Sonntagsreden von den Kindern als „unser größter Schatz der Zukunft“ eine neue Bedeutung! – womit sich der Kreis wieder schließt, denn sie werden Alles zahlen!
Auch wir werden für die Versäumnisse unserer heutigen Taten – oder besser Nicht-Taten – bezahlen müssen! Schon Goethe wusste sinngemäß: „Zur Behebung unserer Fehler müssen wir viel Geld bezahlen und müssen dann noch froh sein sie los zu werden.“
Die FDP ist bereit auch unpopuläre Maßnahme mitzutragen. Dafür jedoch ist ein Konsens aller Parteien ohne eigensinniges Profilierungsgehabe nötig. Leider sind wir davon in Erbach – nein, wohl in ganz Deutschland – meilenweit entfernt.
Insofern nachdenklich wünscht Ihnen der FDP-Ortsverband Erbach-Michelstadt ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr – vor allem unseren Kindern!
FDP-Ortsverband Erbach-Michelstadt
Stefan Barnack
Link: http://www.fdp-odenwald.org.liberale.de/meldung.php?id=49124&p=0