Presse 06.06.2008

Milchpreise sind bauernfeindlich. Verbraucher sollen Einfluss nehmen.

„Die FDP bekundet ihre absolute Solidarität mit den Landwirten, die am Milchboykott aktiv teilnehmen. Die derzeitigen Milchpreise lassen noch nicht einmal eine kostendeckende Erzeugung zu und führen zu einer Existenzgefährdung der Milchbauern. Das ist skandalös“, so der FDP-Kreisvorsitzende Helmut Müller.

Da gemäß einer Forsa-Umfrage die große Mehrheit der Verbraucher mehr Geld für Milch zahlen würde, appelliere die FDP an die Verbraucher, dieser Ankündigung Taten folgen zu lassen und ihre Marktmacht für höhere Milchpreise einzusetzen. „Die Gesellschaft muss wieder stärker ein Bewusstsein dafür bekommen, welche Leistung Landwirte mit der Produktion hochwertiger Lebensmittel für die Gesellschaft erbringen. Milchbauern sind 365 Tage im Einsatz, kennen kein Wochenende und keinen Feiertag. Diese Leistung muss von der Gesellschaft honoriert werden durch die Bereitschaft, angemessene Preise für die Lebensmittel zu zahlen. Milch darf nicht billiger sein als Mineralwasser“, forderte Müller.

Für die Preisgestaltung der Milch sei allein der Markt zuständig. „Die FDP fordert die Marktbeteiligten auf, sich nochmals an einen Tisch zu setzen und bei den Preisverhandlungen für Milch die Situation der Milcherzeugenden Betriebe im Blick zu behalten“, forderte der Vorsitzende der Odenwälder Liberalen. Die Ankündigung einiger Handelsgruppen, den Verkaufspreis für Milch zu erhöhen, bezeichnete Müller als Schritt in die richtige Richtung. „Der Milchboykott hat somit seine Wirkung gezeigt. Jetzt muss gewährleistet sein, dass diese Preiserhöhung komplett bei den Landwirten ankommt.“

Müller verwies darauf, dass auch die Politik gefordert sei, durch vernünftige Rahmenbedingungen für eine Entlastung der Milchbauern zu sorgen. „Die Existenzgefährdung vieler landwirtschaftlicher Betriebe ist auch durch die dramatisch hohen Energiesteuern in Deutschland gekommen. Allein durch die Ökosteuer werden die Landwirte in Deutschland mit über 500 Millionen Euro Jahr für Jahr belastet. Zudem liegen mit durchschnittlich 40 Cent je Liter die Steuern für Agrardiesel in Deutschland europaweit mit am höchsten. Auch die Futtermittelkosten sind explodiert. Die Steuerpolitik der Großen Koalition macht insbesondere den Landwirten das Leben schwer“, stellte Müller fest.